Heribert Prantl beklagt die Einschränkung der Grundrechte
«Die Würde des Menschen ist unantastbar»

Heribert Prantl war lange Jahre Mitglied der Chefre­dak­ti­on der Süddeut­schen Zeitung. Er leitete verschie­de­ne Ressorts und galt manchen als das Gewis­sen und die morali­sche Instanz. Als ehema­li­ger Richter hat er eine juris­ti­sche und journa­lis­ti­sche Ausbil­dung. Vor zwei Jahren verab­schie­de­te er sich alters­be­dingt von der SZ. Seine Einord­nun­gen und Kommen­ta­re von politi­schen und gesell­schaft­li­chen Ereig­nis­sen sind gleicher­ma­ßen geschätzt als auch gefürch­tet. Im Inter­view fordert er die Einhal­tung der Grund­rech­te und kriti­siert das Vorge­hen der Bundesregierung.

Die Inhalte des Interviews

  • Angst um die Einhal­tung der Grund­rech­te: «Grund­rech­te heissen Grund­rech­te, weil sie sich in Notzei­ten bewah­ren müssen»
  • Eine Regulie­rung des sozia­len Kontakts ist undemokratisch
  • Das Parla­ment ist in Deutsch­land der Souve­rän und muss in die Entschei­dun­gen einbe­zo­gen werden
  • Verstoss gegen Artikel 1 des Grund­ge­set­zes: Die Würde des Menschen wurde in den Pflege­hei­men nicht gewahrt
  • Nichts ist «alter­na­tiv­los» — das Verord­nen autori­tä­rer Massnah­men führt zu grossen Schäden
  • «Ich verste­he viele der verhäng­ten Corona-Massnah­men einfach nicht»
  • Gesund­heit beschränkt sich nicht nur auf den Köper, sondern muss auch für die Gesell­schaft gelten
  • «Die Medien haben Menschen, die die Grund­rech­te vertei­di­gen, zu unrecht in die rechte Ecke eingeordnet»
  • «Wir sollten durch Ehrlich­keit und Trans­pa­renz Vertrau­en schaf­fen und nicht auf Clicks und Aufla­gen­zah­len schauen»
  • Das Beratungs­gre­mi­um der Bundes­kanz­le­rin ist viel zu eng und basiert auf theore­ti­schen Modellrechnungen
  • Kinder haben ein Recht, zur Schule zu gehen: Deutsch­land braucht viel mehr Lehrpersonen