Antrag der Verteidigung abgelehnt 06.01.2020
Assange kommt nicht gegen Kaution frei
Ein Londoner Gericht hat den US-Auslieferungsantrag für Wikileaks-Gründer Julian Assange abgelehnt. Die USA kündigten bereits Berufung gegen das Urteil an.
Gericht in London lehnt US-Auslieferungsantrag ab
Ein Gericht in London hat den US-Auslieferungsantrag für Wikileaks-Gründer Julian Assange am Montag abgelehnt. Bei einer Verurteilung in den USA würden dem 49-Jährigen laut seiner Anwälte 30 bis 40 Jahre Haft drohen.
Die Richterin begründete ihre Entscheidung mit dem psychischen Gesundheitszustand Assanges und den Haftbedingungen, die ihn in den USA erwarten würden. Es sei damit zu rechnen, dass er sich in Isolationshaft das Leben nehmen werde.
Doch auch mit dem jüngsten Urteil dürfte sich die endgültige Entscheidung über Assanges Schicksal weiter hinziehen, da Revision möglich ist und der Fall bis vor den Obersten Gerichtshof in Grossbritannien gehen könnte.
Unterschiedliche Reaktionen auf Urteil
Der britische Gerichtsentscheid gegen eine Auslieferung Julian Assanges an die USA sei ein «Schritt in die richtige Richtung», so Assanges Partnerin Stella Morris. Sie ist die Partnerin zweier seiner Kinder.
Mit Erleichterung reagierte auch die Organisation «Reporter ohne Grenzen». Man bedauere jedoch die Tatsache, dass die Richterin nur aufgrund von Assanges Gesundheitszustand entschied. Amnesty International kritisierte die USA und Grossbritannien: Die Anklage gegen Assange hätte gar nicht erst erhoben werden dürfen.
Die USA hingegen kündigten an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
06.01.2020
Assange kommt nicht gegen Kaution frei
Julian Assange bleibt in Grossbritannien in Haft. Ein Gericht in London lehnte den Antrag der Verteidigung ab, den 49-Jährigen gegen Kaution freizulassen.
Bei einer Freilassung bestünde Fluchtgefahr, begründete die Richterin den Entscheid. Am Montag hatte dieselbe Richterin einen Auslieferungsantrag der USA gegen Assange abgelehnt.
Die Richterin hatte ihre erste Entscheidung mit dem psychischen Gesundheitszustand Assanges und den Haftbedingungen begründet, die ihn in den USA erwarten würden. Nun sagte sie, Assange könne im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh gut behandelt werden.