Facebook als sammelwütiger Datenschnüffler 16.01.2021
WhatsApp saugt immer mehr Daten ab
Die Nachrichten-App Whatsapp hat ihre Bestimmungen zum Datenschutz geändert – zum Nachteil der Benutzer. Doch es gibt sichere Alternativen. Die K‑Tipp-Ausgabe 1/2021 beschäftigt sich mit der «Sammelleidenschaft» dieses Datenschnüfflers.
Neue Datenschutzbestimmungen
WhatsApp-Benutzer wurden vor kurzem aufgefordert, neue Datenschutzbestimmungen zu akzeptieren. Ohne ein Einverständnis zu den neuen Bestimmungen ist die Nutzung der App nicht mehr möglich. Im Kleingedruckten der Bestimmungen gibt der WhatsApp-Herausgeber Facebook zu, dass sämtliche Daten aus der App abgesaugt und weiterverkauft werden. Höchst problematisch sind die sogenannten Metadaten: Darin steht zum Beispiel, wer mit wem wann wo gesprochen hat.
Adressbuchdaten werden ungefragt an Facebook weitergegeben
Doch das ist noch nicht alles: Seit einigen Jahren kopiert WhatsApp für Facebook ohne das Wissen des Benutzers die Adressbuchdaten aus den Smartphones. Zudem speichert die App laufend den Standort des Handys – dies sogar, wenn der Benutzer dies explizit verbietet. Im Kleingedruckten vernimmt man Folgendes: «Auch dann, wenn du unsere standortbezogenen Funktionen nicht nutzt, verwenden wir IP-Adressen und andere Informationen wie Telefonvorwahlen, um deinen ungefähren Standort bestimmen zu können.»
Samstag, 16. Januar 2021
Wegen heftiger Proteste: Whatsapp verschiebt Datenschutz-Änderungen um drei Monate
Nach heftigen Protesten von Nutzern und Millionen, die die App deinstalliert hatten, hat der Messengerdienst Whatsapp seine Datenschutz-Änderungen verschoben. Die geplante Änderung der Nutzungsbedingungen wird um drei Monate verschoben, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Nutzer außerhalb der Europäischen Union hätten nun bis zum 15. Mai Zeit, den neuen Regelungen zuzustimmen.
Meinung der AirVox-Redaktion
Die Zeit ist gekommen, sich von dieser ehemals guten App «WhatsApp» zu verabschieden. Seitdem sie zum Facebook-Konzern gehört, hat sie sich immer mehr zur Datenschnüffler-App entwickelt. Auch wenn man nichts zu verbergen hat, ist es absolut inakzeptabel, dass das eigene Adressbuch ohne das Wissen des Freundeskreises einfach an Facebook übermittelt wird. Es versteht sich von selbst, dass natürlich auch alle Adressbuchdaten samt Metadaten der geführten Gespräche an Facebook in die USA weitergeleitet werden. Dass dann auch noch die Standortinformationen des Handys ohne Einverständnis des Nutzers abgesaugt werden, ist schlicht eine ungeheuerliche Frechheit, die bestraft gehört.
Wir Konsumenten haben heute eine viel grössere Macht als je zuvor. Wir müssen sie nur nutzen, indem wir diesen Firmen klar aufzeigen, wo die Grenze verläuft, an der wir unsere Privatsphäre schützen wollen. Wenn unsere Anforderungen nicht akzeptiert werden, so müssen wir konsequent solche Applikationen von unseren Computern und Handys verbannen. Nur so setzen wir ein klares Zeichen, dass wir damit nicht einverstanden sind.
Wichtig zu wissen ist, dass es genügend Alternativ-Apps gibt, die denselben oder gar einen noch besseren Funktionsumfang haben, sich jedoch nicht durch eine uneingeschränkte Daten-Sammelwut auszeichnen, sondern die Privatsphäre der User respektieren. Einige dieser Alternativen sind z.B. Telegram, Signal oder Threema.
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