Rechnen ist Glücksache
Weltweit über 40 Millionen Infektionen

Heute sind wir über folgen­de News-Meldung der Reuters-Nachrich­ten­agen­tur gestolpert:

«Die Zahl der nachge­wie­se­nen Corona­vi­rus-Infek­tio­nen weltweit hat die Marke von 40 Millio­nen überschrit­ten. Demnach starben über 1,1 Millio­nen Menschen an oder mit Covid.»

Kommentar der Airvox-Redaktion

Es fängt schon überhaupt nicht gut an… – der Journa­list bei Reuters hat den Unter­schied zwischen “Infek­tio­nen” und “positi­ven PCR-Testergeb­nis­sen” offen­bar immer noch nicht verstan­den. Zudem tönt die Zahl von 40 Millio­nen positi­ven Tests nach viel, sagt jedoch leider überhaupt nichts aus über die effek­tiv mit dem Covid-19-Virus infizier­ten Perso­nen – geschwei­ge denn darüber, wie viele davon effek­tiv Sympto­me hatten. Aber gut sei’s drum. Das sind doch nur Details, oder…? Deshalb weiter im Text:

«Die Virus­ver­brei­tung beschleu­nig­te sich zuletzt deutlich: Es dauerte nur 32 Tage, um von weltweit 30 Millio­nen Fällen auf 40 Millio­nen zu kommen, nachdem es für einen Anstieg von 20 auf 30 Millio­nen Fälle noch 38 Tage und von zehn auf 20 Millio­nen 44 Tage gedau­ert hatte.»

Wir erinnern uns an das Prozent­rech­nen in der 6. Primar­klas­se. Da braucht es also von 30 auf 40 Millio­nen (mit einer prozen­tua­len Steige­rungs­ra­te von somit 33%) genau 32 Tage. Eine Verdop­pe­lung auf 60 Millio­nen dauerte somit also rund 96 Tage.

Die Steige­rung von 20 auf 30 Millio­nen Fälle entspricht einer prozen­tua­len Steige­rung von 50%. Dafür brauch­te es offen­bar 38 Tage. Hier wären für die Verdop­pe­lung auf 40 Millio­nen Fälle also rund 76 Tage nötig.

Und von 10 auf 20 Millio­nen hatten wir eine Verdop­pe­lung (100% Steige­rung) für die wir ledig­lich 44 Tage benötigen…

Was stellen wir somit fest? Für die Verdop­pe­lung zu Beginn der Plande­mie benötig­ten wir nur 44 Tage. Für die nächs­ten 50% mehr fast nochmals gleich viel, nämlich 38 Tage, und für die letzten 33% auf 40 Millio­nen dann nochmals ähnlich lange, nämlich 32 Tage.

Somit beschleu­nigt sich die Virus­ver­brei­tung am Schluss also nicht — wie gemäss Reuters behaup­tet wird — sondern sie verlang­samt sich sogar beträcht­lich. Rechnen ist bei Reuters offen­bar Glück­sa­che… — doch der unsäg­li­che Zahle­n­a­sa­lat geht noch weiter:

«Allein in Brasi­li­en sind binnen 24 Stunden 230 Menschen an oder mit der Infek­ti­on gestor­ben. Damit steigt die Zahl der Corona-Opfer dort auf 153’905»

Wer Brasi­li­en kennt, weiss, dass in diesem riesi­gen Land rund 210 Millio­nen Menschen leben, und davon jedes Jahr gegen 2 Millio­nen sterben. Täglich sind das somit gegen 5’000 Menschen, die das Zeitli­che segnen. Was will uns der oder die Reuters-Mitar­bei­ten­de denn mit den erwähn­ten 230 mit oder an Corona gestor­be­nen Toten genau mittei­len? Wäre es nicht viel spannen­der, zu erfah­ren, woran tagtäg­lich die übrigen 4’770 (=96%) Menschen sterben…?